Ich bin als Tochter eines Unternehmers aufgewachsen. Auch wenn das an sich schon nicht die Norm ist, war auch das Unternehmen, das meinte Eltern geführt haben sehr besonders – ein historischer Requisitenfundus. Mein Papa ist für mich eines meiner größten Vorbilder. Er hat selbst kein Abitur, aber das hat ihn nie daran gehindert selbst ein Unternehmen aufzubauen. Und er hat es immer geschafft, dafür zu sorgen, dass unsere fünfköpfige Familie warmes Essen auf dem Tisch hatte. Seine Philosophie war immer: „Einfach mal machen, ich werde schon sehen, ob es klappt.“ Das hat mich früh geprägt und hilft mir auch in meiner aktuellen Gründungsphase enorm.
Meine Gründung
Mit meinem Unternehmen LYFE.ads möchte ich die Werbewelt verändern und ein Stück nachhaltiger gestalten. Mein Ziel ist es, Tampons für alle Frauen kostenlos bereitzustellen – finanziert durch Werbeeinnahmen. Die Schachteln, die etwa so groß wie Streichholzschachteln sind, enthalten jeweils drei Tampons. Diese Verpackungen werden mit Werbung bedruckt, die unsere Partner bezahlen. Anschließend können die Tampons kostenlos verteilt werden, z. B. Cafés, Restaurants, Fitnessstudios oder auf Networking-Events oder auch als eigen Werbung für Hotels, Fluggesellschaften, etc. genutzt werden.
Pro verteilte Schachtel spenden wir 0,09 € an Frauen in Obdachlosenheimen und andere Hilfsorganisationen, um sicherzustellen, dass wirklich alle menstruierenden Personen in Deutschland kostenlosen Zugang zu Tampons haben.
Schaut man sich die Marketingbudgets in Deutschland an, fragt man sich: Warum hat das noch niemand gemacht? Aber Fun Fact: Es ist derzeit noch nicht möglich, Tampons zu bedrucken. Ja, 2025 – und sowas geht noch nicht. T-Shirts, Kugelschreiber, Schuhe, USB Sticks, sogar Kondome – alles kann man bedrucken, aber keine Tampons. Für mich ist dieses Projekt eine Win-Win-Win-Situation für alle Beteiligten und eine echte Herzensangelegenheit. Jede Frau die schonmal unterwegs war und kein eigenes Tampon dabei hatte weis wie sich das anfühlt. Und jetzt stell dir vor, deine Marke ist der Retter in der Not.
Ich möchte mich dafür einsetzten, dass Marketingausgaben nicht länger nur in Plattformen wie Instagram oder TikTok fließen, wo jeder nur noch macht, was der Algorithmus gerade toll findet. Diese Plattformen machen uns nachweislich krank, von den Auswirkungen auf die Gesellschaft ganz zu schweigen. Mit LYFE.ads möchte ich eine Möglichkeit schaffen, dass Marketingausgaben keine Kosten sind, sondern eine Investitionen in das gesellschaftliche Miteinander.
Believe it until you make it
Seit knapp einem Jahr arbeite ich an der Idee und habe alle möglichen Höhen und Tiefen erlebt. Eine meine lustigste Geschichte ereignete sich auf der Bits & Pretzels. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich nicht getraut, einen Tamponhersteller anzusprechen. Ich dachte, ich sei zu klein, meine Idee nicht gut genug, niemand würde mit mir zusammenarbeiten, … – typische Selbstzweifel eben.
Bei einer Wanderung mit den „Hikerpreneurs“ erzählte ich begeistert von meiner Idee. Als ich dann die anderen fragte, was sie beruflich macht, antwortete einer: „Ich baue Datacenter im Weltall.“ Ich war beeindruckt. Der nächste meinte: „Ich baue Roboter, die Weltraumschrott einsammeln.“ Da war ich wirklich perplex. Abends saß ich dann mit meiner besten Freundin am Schreibtisch, beklebte ein paar Prototypen für potenzielle Kunden und sagte: „Ganz ehrlich, wenn die es schaffen, im WELTRAUM Datacenter zu bauen, dann werde ich es wohl schaffen jemanden zu finden, der mir Tampons verkauft damit ich meine Idee umsetzen kann.“
Gesagt getan, eine Woche später sagte Periodically zu, dass sie mit mir zusammenarbeiten würden. Seitdem arbeite ich an meinem ersten Prototyp und habe sogar meine Co-Founderin, Marielena, gefunden. Sie unterstützt das Projekt mit ihrem technischen Know-how und hilft, einen digitalen Matching-Algorithmus zu entwickeln, damit wir die Werbung auch zielgerichtet aussteuern können.
Was mich antreibt
Manchmal denke ich, ich bin noch nicht bereit oder kann das alles nicht – aber die Freude, andere Gründer:innen kennenzulernen, Neues zu lernen und zu sehen, was aus meiner Idee entsteht, gibt mir die Energie weiterzumachen.